Sicher sicher sein

… und sich sicher fühlen!

Simon Sinek, englisch-amerikanischer Autor und Motivationstrainer sagt „Sicherheit ist wichtig für Bürgersteige und Schwimmbäder, aber das Leben erfordert Risiken, wenn wir irgendwo hinkommen wollen.“ Sicherheit wird in diesen Tagen immer noch anhand von Inzidenzwerten, beobachten der Delta-Variante, Abstandsregeln, home office – oder wieder „zurück ins Büro“-Vereinbarungen definiert. Bezüglich der Corona-Pandemie scheint das gerechtfertigt zu sein.

Die eigenen Werte

Bei den eigenen Werten, dem individuellen Lebensstil, ist es vielleicht gut, sich an die Zeit vor Corona zu erinnern? Was ist es, was wir brauchten, um uns sicher zu fühlen? Wieviel Unsicherheit halten wir im Leben aus? Braucht es den neuen Arbeitsvertrag in der Tasche, um sich vom alten Job, der unbefriedigend ist, zu trennen. Entsteht vielleicht ein neuer Raum, wenn wir es wagen, einen Schritt zu gehen, ohne die neue Garantie schon in der Tasche zu haben. Vielleicht entstehen in diesem Raum noch nicht gedachte Ideen, Alternativen zu dem Weg, auf dem wir uns befinden?

Sicherheit im Hier und Jetzt

Sicherheit entsteht auch, indem wir uns üben, im Hier und Jetzt zu sein. Den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen und nicht in Sorgen, um das was kommen mag. Ayahn Chah, bekannter buddhistischer Lehrer, brachte das im Beispiel der Tasse auf den Punkt: Sie wird zerbrochen sein.  Man weiß es, Haushaltsutensilien werden abgenutzt, verschwinden, zerbrechen. Die noch übrig sind, unterliegen weiterhin der Abnutzung und behalten keine dauerhafte Form. Es ist fast wie mit unserem Körper, keine dauerhafte gleiche Form, Abnutzung, Veränderung. Das braucht Akzeptanz. Es bleibt nicht immer alles gleich. Das ist die Sicherheit in der Unsicherheit. „Nichts ist so beständig wie der Wandel“, das wusste schon Heraklit. Lassen Sie uns damit umgehen, und schöpfen Sie Kraft und Mut daraus, dass Situtationen sich verändern.

Wenn Sie wollen, nehmen Sie sich die Zeit, zu reflektieren:

  • Wie sehr bestimmen Gedanken um die Sicherheit Ihr Leben?

Was wagen Sie? Wann wagen Sie etwas? Was muss passieren, damit Sie Ihr Sicherheitsdenken vernachlässigen? Welcher Wert ist wichtiger als der der Sicherheit?

  • Wo braucht es Sicherheit und wo nicht?

Das Bankkonto gefüllt, Anlagen als Rückversicherung – bei Geld wissen Sie vielleicht genau, was Sie benötigen? Wie ist es sonst im Alltag? Wie sehr können Sie sich treiben lassen, wie strukturiert ist Ihr Tag? Wie spontan sind Ihre Urlaube, wie geplant jeder Reiseabschnitt?

  • Versuchen Sie sich im mutig sein:
  • Machen Sie einen Ausflug, ohne ihn im Detail geplant zu haben. Bestimmen Sie nur die Richtung vorher. Oder auch das nicht.
  • Verbringen Sie einen Tag mit 5 Euro im Portemonnaie und ohne Geldkarten. Machen Sie sich trotzdem auf den Weg und verlassen das Haus.
  • Schauen Sie Kindern zu, wie Sie auf Bäume oder Klettergerüste klettern. Halten Sie es aus, welche Risiken die Kinder eingehen. Überlegen Sie, wie waren Sie als Kind, wie verhalten Sie sich heute?

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht. Joachim Ringelnatz

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer!

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